Website-Relaunch: Was ist das und wie mache ich es richtig?
Bist Du schon einmal vor Deinem Kleiderschrank gestanden und hast gedacht: “Was soll ich nur anziehen? Ich finde hier nichts mehr, außerdem sind einige Sachen zu klein und manche Kleidungsstücke haben Antikwert.”
Wenn Du dieses Gefühl beim Anblick Deiner Website hast, dann ist es an der Zeit für einen Website-Relaunch. Schließlich ist deine Website für dein Unternehmen ein Aushängeschild, also ziemlich wichtig für das Marketing. Dieser Leitfaden ist insbesondere für Selbstständige, die ihre Website wieder besser nutzen wollen.
Worauf Du bei der Planung der Struktur Deiner Webseiten achten solltest, damit sich später Mensch und Suchmaschine darin zurechtfinden, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Schritt 1: Website-Ziele definieren
Bei einem Website-Relaunch wird eine neue Version einer bestehenden Internetseite veröffentlicht. Dabei werden Inhalte, Design, Struktur oder Technik verändert und verbessert. Ziel ist es, die Site sowohl für Besucher als auch für Suchmaschinen attraktiver zu machen. Also quasi einmal ausmisten, sauber machen und mit schicken, passenden Stücken wieder zu befüllen.
Nicht immer macht es Sinn, eine Website in allen Komponenten neu zu machen. Es gilt genau abzuwägen, was mit einem Relaunch erreicht werden soll. Doch dazu später.
Unterschied Relaunch - Redesign
Während bei einem Relaunch die Site in mehreren Komponenten erneuert wird, wird bei einem Redesign der Fokus auf die Erneuerung des Designs gelegt. Das trifft besonders dann zu, wenn sich das Branding des Unternehmens geändert hat.
Um bei den Klamotten zu bleiben: Die schreiend pinken Minis weichen brombeerfarbenen knielangen Röcken – jedenfalls wäre das bei mir so.
Gründe für einen Webseiten-Relaunch
Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein:
- Erneuerung Design
- responsiv
- Content-Optimierung: Text, Medien, Datenschutz
- User Experience
- Steigerung Conversion Rate
- Geschwindigkeit
- Wartbarkeit
- überfrachtet
- Veränderungen Business / Angebot
Kennst Du die Gründe, ergeben sich fast zwangsläufig die Ziele. Aber bevor Du alles auf einmal ins Reine oder auf die Spur bringen möchtest, erst mal durchatmen und ein Relaunch Konzept machen. Glaube mir, das spart jede Menge Zeit und Nerven.
Gerade wenn man die Website vor längerer Zeit erstellt hat und danach selten oder nie wieder angefasst hat, wird man mit punktuellen Anpassungen nicht viel erreichen können.
Vielleicht beschleicht Dich an dieser Stelle der kleine Reuegedanke: “Hätte ich meine Website nur regelmäßig angepasst und optimiert, dann wäre das jetzt nicht so nötig.” Ich zwinkere Dir zu: Dann weißt Du ja, was später zu tun ist.
Ansonsten kann es aber Sinn machen, nur einen Teilbereich anzufassen, z. B. einen Homepage Relaunch zu machen, also nur die Startseite zu erneuern.
Vorbereitung Relaunch: Website-Audit
Vorarbeit ist angesagt. Einfach direkt loszulegen und mal hier, mal da zu (verschlimm-)bessern ist keine gute Herangehensweise. Es macht absolut Sinn, sich vor einem Relaunch Gedanken darüber zu machen, was denn genau erreicht werden soll. Führe Dir dazu den Status-Quo der aktuellen Website in einem Website Audit vor Augen.
Analysiere, was gut bzw. schlecht läuft, wo es Brüche in der Kundenreise gibt, wie aktuell bzw. relevant Texte, Bilder und Seiten sind. Gibt es Links, die ins Website-Nirwana führen (broken links)? Was soll mit ihnen geschehen: Können oder sollen sie repariert oder entfernt werden?
Wenn du es besonders gründlich machen möchtest, dann lasse auch gleich einen SEO-Check machen. Denn ein Relaunch deiner Seite ist ebenfalls ein Top-Zeitpunkt, um die Suchmaschinen-Optimierung (SEO) mit zu berücksichtigen. Damit kannst du den Content noch viel exakter auf die Bedürfnisse der Besucher zuschneiden. Und das findet Google auch fein.
Wirf kritische Blicke auf die einzelnen Komponenten und ordne sie im Rahmen des gewünschten Gesamtbilds ein. Übertragen also: Passt die Hose noch und zu welchen Gelegenheiten kann sie getragen werden und in Kombination mit welcher Bluse mit welchem Accessoire. Bei der Website sind die Komponenten eben Branding-Elemente, die Text- und Bildmaterial, Seiten- und Navigationskonzept, Website-Technik.
Zielgruppen und Customer Journeys
Ein Relaunch bietet die beste Gelegenheit, Zielgruppen und Kundenreisen auf der Website unter die Lupe zu nehmen und genau zu hinterfragen.
- Welche Kunden
- in welchem Stadium des Kaufprozesses kommen
- wo in Berührung
- mit welchen Seitenbereichen
Also im Prinzip der Check: Hast Du die richtigen Klamotten für kalte Tage, zum Sport treiben oder für die große Gala oder ein Date. Von der Unterwäsche bis zur Jacke gibt es je nach Gelegenheit durchaus unterschiedliche Anforderungen.
Um wieder zur Website zu kommen: Daraus ergeben sich must-haves und genauso nice-to-haves und eventuell Ideen für die Zukunft. Das alles wird nun zu einem sauberen Relaunch-Konzept zusammengeführt.
Wettbewerbs-Analyse
Als kleine Schleife kannst Du durchaus bei Deinen Mittbewerbern eine Wettbewerbsanalyse machen. Erstelle Dir eine Liste mit dem, was Dir bei Deinen Mittbewerbern gefällt, aber auch, was Dir nicht gefällt.
Mache aber nicht den fetten Fehler, einfach abzukupfern. Es ist ungemein wichtig, seiner eigenen Linie und Handschrift treu zu bleiben. Nur, wenn eine Idee oder Feature in Dein Gesamtkonzept passt, solltest Du es adaptieren.
Prüfe Inhalte
Bei der Vorbereitung des Contents steht der Nutzer im Mittelpunkt: Denn er ist es, denn Du auf allen Seiten jeweils abholen musst, um ihn tatsächlich später zu einem echten Kunden zu machen. Es ist einer der größten Fehler im Marketing und häufigster Grund für nicht konvertierende Websites. Mega-Produkte oder geniale Methoden werden angepriesen, der Nutzer mit seinen Bedürfnissen, Fragen oder auch Bedenken aber im Regen stehen gelassen.
Lege im Relaunch-Konzept die Navigation und die Customer Journey auf den Seiten fest. Überprüfe Dein Konzept immer wieder hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit und – mindestens in Grundzügen – der SEO-Kriterien. Eine gute Idee ist es, interne Verlinkungen zu durchdenken, die den Nutzer lange auf Deinen Seiten halten.
Content-Formate
Beziehe natürlich auch neue Content-Formate wie einen Blog in die Planung mit ein. Aber stecke Dir realistische Ziele: Gerade die Content-Erstellung für einen Blog kann durchaus herausfordernd sein. Ein Blog braucht einen längeren Atem und Dein Unternehmen muss das langfristig wuppen können.
Hier noch ein Lesetipp:
Website Marketing: Aktiv Kunden gewinnen
Branding und Design
Last, but not least: Das Webdesign. Zwei Dinge sind dabei zentral: Für einen professionellen Webauftritt ist Konsistenz gefragt. Dein Branding muss konsequent umgesetzt werden: Nur so gibst Du ein stimmiges Gesamtbild ab, in dem man Dich ohne Mühe wiedererkennt und für das Du stehst. Lege Wert auf das Branding Deiner Marke: Es repräsentiert Dich bzw. Dein Unternehmen auf vielen Ebenen. Natürlich auch auf der Website.
Der zweite Designschwerpunkt ist die visuelle Unterstützung der Inhalte. Visuelle Elemente, wie Grafiken, Bilder, Videos wollen gezielt eingesetzt werden und die Inhalte unterstreichen. Wie eine hübsche Kette, die einen schlichten Pulli aufwertet. By the way: Gerade Bildmaterial kann sehr ladeintensiv sein. Optimiere eingesetzte Bilder und Grafiken und bereite sie für das Web auf, um die Ladenzeiten so gering als möglich zu halten.
Technische Umsetzung
Bevor es nun wirklich losgeht mit der Umsetzung – don’t forget:
Backup der alten Site!
Nach Möglichkeit sollte ein Website-Relaunch ohne Domainänderung erfolgen und ebenso die URL-Struktur. Unter Umständen hast Du für einige Seite bereits eine gewisse Reputation bei den Suchmaschinen: Die willst Du mindestens bestimmt behalten, wenn nicht gar ausbauen.
Die Liste der URLs der Site ist wichtig, um später ggf. Redirect-Links einzurichten, wenn die Seitenstruktur verändert wird. Damit fängst Du auf, dass die Besucher von dann nicht mehr vorhandenen Seiten ins Leere laufen.
Wer einen Relaunch auf dem Live-System durchführt, dem fließt schon etwas Kamikaze-Blut in den Adern. Vor allem, wenn es um einen größeren Relaunch und nicht nur um einen Teil-Relaunch geht. Ein Test- bzw. Entwicklungssystem auf einer temporären Domain ist die deutlich sicherere und entspanntere Variante.
Falls Du noch kein vernünftiges Content Management System (CMS) wie z. B. WordPress im Einsatz hast, sondern ein Baukasten-System Deines Hosters, dann lege ich Dir auch ans Herz, die Gelegenheit beim Schopfe zu ergreifen. Wenn Du einen Baukasten bedienen kannst, dann schaffst Du auch mit WordPress mit einem Website-Builder wie z. B. Divi auch eine gute Site zu erstellen.
Und nach dem Relaunch?
Eigentlich schon währenddessen geht es ans testen, testen, testen. Prüfe die Website immer wieder:
- passt die Anzeige auf verschiedenen Ausgabegeräten,
- ist alles nutzerfreundlich,
- kann man gut in den Seiten navigieren,
- kommen die Inhalte gut raus,
- werden die Branding-Vorgaben eingehalten.
Wenn es dann soweit ist und die relaunchte Site an den Start geht, empfiehlt es sich, den Relaunch vorab anzukündigen. Ein gute Marketing-Gelegenheit für jede Menge SocialMedia-Posts oder Newsletter mit SneakPeaks, Ankündigen von neuen Angeboten oder wie gerade der Stand des Relaunches ist.
Und noch jemand sollte unbedingt von Deinem neuen Website-Relaunch erfahren: Google und auch gerne andere Suchmaschinen. Eine neue Indexierung der Seiten kannst Du in der Google Search Console anstoßen.
Nach dem Live-Gang, wenn die Site doch gerade richtig gut und schön ist, stehen noch ein paar Punkte auf Deiner Checkliste:
- regelmäßige externe Backups
- sind Updates und Wartungen organisiert
- wer kümmert sich wie oft und vor allem regelmäßig um die Inhalte
- wenn Du noch kein Statistik-Tool eingerichtet hast, dann bitte jetzt: Klassiker sind hierbei Google Analytics oder (mein Favorit) Matomo.
Wenn du wissen möchtest, warum gerade die Website-Pflege so viel Einfluss auf den Website-Erfolg hat, dann ist für dich der folgende Beitrag lesenswert:
Fazit
Vielleicht bekommst Du jetzt zittrige Hände und denkst: “Wie soll ich das nur alles bewältigen?”
Aus dem Nähkästchen geplaudert: Das kenne ich gut, denn bei meinem ersten Website-Relaunch ging mir das genauso. So vieles war zu beachten und unter einen Hut zu bringen.
Aber ich kann Dich etwas beruhigen: Das ist weniger wild, als es sich jetzt anfühlt. Sicher musst Du Dich damit beschäftigen, aber ich versichere Dir, dass das nicht nur Deine Website sondern auch Dein Business klarer aufstellt. Mach ein Website-Audit, gegebenenfalls auch noch einen Suchmaschinen-Optimierungs-Check und erhalte einen Überblick, an welchen Stellen es hakt und wo Handlungsbedarf besteht.
Statt mal hier und da an Deiner Website rumzufrickeln in der Hoffnung, dass sie dann – magic – auf einmal boomt, erstelle Dir lieber ein sauberes Konzept für den Relaunch. Es erspart Dir Zeit, Nerven und Geld – that’s a fact.
Falls Du dabei unsicher bist oder Dir das komplett zu viel ist, dann melde Dich bei mir. Gerne unterstütze ich Dich dabei mit einem Website-Check oder führe Dich durch den ganzen Relaunch-Prozess.
Hast Du Deine Website schon einmal auf Herz und Nieren abgeklopft? Was war für Dich das wichtigste Ergebnis dabei? Und was ist Dir noch nicht klar geworden? Ich freue mich, wenn Du in den Kommentaren aus Deinem Website-Relaunch-Nähkästchen plauderst.
Deine Website braucht frischen Schwung?
Erfahre, wie sie für Kunden wieder attraktiver wird.
Hallo, ich bin Elke
und ich arbeite seit über 20 Jahren als Webdesignerin, Webentwicklerin und SEO-Strategin.
Spezialisiert habe ich mich auf kleine und mittlere Unternehmen in vielerlei Branchen: Arztpraxen, Beratungen, Reisen, Sport und viele mehr. Dabei liegt es mir sehr am Herzen nicht einfach nur schöne Websites zu entwickeln oder zu relaunchen.
Mein Fokus als zertifizierte SEO-Managerin liegt insbesondere darauf zu zeigen, wie mit den Sites gezielt und strategisch für die Unternehmensziele gearbeitet werden kann.
Du willst noch mehr wissen? Dann schaue gerne auf meine Über mich-Seite.
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