Gehörst du zu denjenigen, die sich liebend gerne den Spruch “Nicht lang fackeln – einfach mal machen!” auf die Fahnen schreiben?
Wenn es um deine Website geht, dann ist das allerdings nicht unbedingt die allerbeste Methode.
Denn ohne Ziel einfach loszurennen hat allermeistens zur Folge, dass auch die potentiellen Kunden das Ziel schlecht bis gar nicht finden. Steckst du aber eine Runde Gehirnschmalz in eine strategische Planung deines Website-Konzepts, dann hat sie viel bessere Chancen, erfolgreich für deine Business-Ziele zu arbeiten.
Das gilt nicht nur für die Planung von neuen Sites sondern auch für bestehende Sites, die nicht so richtig aus dem Quark kommen.
Worauf Du bei der Planung der Struktur Deiner Webseiten achten solltest, damit sich später Mensch und Suchmaschine darin zurechtfinden, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Die Inhalte in Kürze:
Schritt 1: Website-Ziele definieren
- Gib deiner Website eine klare Thematik
- Definiere sehr konkrete Website-Ziele
- Definiere klar, wen du erreichen möchtest und was die Bedürfnisse sind
- Finde deine möglichst spitze Positionierung
Schritt 3: Content gruppieren und priorisieren
- Strukturiere deine Inhalte
Schritt 4: Navigationsstruktur
- Erstelle eine für Besucher möglichst klare und intuitiv bedienbare Navigation
- Mache dir klar, welchen Aufgaben jede einzelne Seite erfüllen soll
- Baue jede Seite so, dass Kunden logisch durch die Seite geführt werden
Schritt 6: Positionen und Design von Elementen
- Beachte etablierte Positionen von Website-Elementen
Schritt 1: Website-Ziele definieren
Verschaffe dir zunächst Klarheit über dein Website-Thema, die wünschenswerten Ziele deiner Site und wen du damit erreichen willst.
Das Website-Thema ist durchaus ein wichtiger Punkt:
Ich hatte nicht nur einmal Kundenanfragen, bei denen ganz unterschiedliche Themen auf einer Website zusammengepfercht werden sollten. Da ging es zum Beispiel um einen Illustrator, der nebenher aber noch Entrümpelungen von Wohnungen anbieten wollte. Stell dir vor, du suchst nach einem Illustrator für dein neues Kinderbuch und landest auf einer Site, wo es auch um Entrümpelungen geht. Du wärst maximal verwirrt.
Von solchen Zwitter-Website-Ideen musst du dich verabschieden.
Die Strategie lautet: Ein Thema und bitte auch eine klare Zielgruppe. Es macht einen Unterschied, ob du Illustrator bist für z. B. Kinderbücher oder Zeichner für Spielentwicklung. Die eine Zielgruppe hat ganz andere Bedürfnisse, Ziele oder Probleme als die andere. Dazu gleich mehr.
In meinen Kundengesprächen stelle ich dann gerne folgende Fragen: Mit welchem Angebot verfolgst du welches Ziel? Welches der Ziele ist dir dann das Wichtigere oder – ganz schnöde – Lukrativere?
Nur wenn wir das herausgekitzelt haben und du hinter der Entscheidung echt stehst, kann der Fokus gezielt gesetzt und das Website-Konzept darauf ausgerichtet werden.
Welche Ziele verfolgst du deiner Website?
Dann geht es einen Schritt weiter: Zielbeschreibungen wie “ich will eine Website haben, weil alle eine haben” sind mehr als vage. Was soll denn wirklich auf oder über die Site passieren?
Ganz klassische Fragen sind an dieser Stelle:
- Willst du besser im Web gefunden werden?
- Oder dich von Mitbewerbern abheben?
- Willst du deine Expertise, deinen Business-Spirit zeigen und Vertrauen aufbauen?
- Wie können die Leute bei dir kaufen oder buchen?
- Willst du Kaufsynergien von Produkten nutzen?
- Soll die Kundenbindung gefördert werden?
Formuliere die Ziele konkreter, indem du die Frage nach dem “Wie” mit beantwortest. Hier 3 Beispiele:
Frage: Wie erhalte ich über meine Website Kunden, die relevant sind und mit denen ich arbeiten möchte?
Konkrete Zielvorgabe: Potentiellen Kunden muss sofort klar sein, was du für sie leisten kann und wie deine Angebote lauten.
Frage: Wie erreiche ich, dass Menschen, die mich nicht kennen, trotzdem mir und meinen Lösungen vertrauen?
Konkrete Zielvorgabe: Die Leute müssen meine Expertise erkennen können und Vertrauensmomente erhalten.
Frage: Wie kann ich mit potentiellen Kunden in Kontakt kommen oder bleiben, die noch nicht direkt anrufen, buchen oder kaufen wollen?
Konkrete Zielvorgabe: Leute sollen die Gelegenheit haben, niedrigschwellig etwas zu erhalten, was sie immer wieder an mich erinnert, wie z. B. ein Freebie oder ein Newsletter
Was schlussendlich auf deiner Liste mit konkreten Zielen steht, kommt auf deine Branche, deinen StatusQuo und natürlich deine Angebote an. Wichtig ist jetzt aber, dass du sie priorisierst.
Gerade als kleines Unternehmen oder Solopreneur:in kann es absolut überfordernd sein, zu viel auf einmal umsetzen zu wollen.
Schritt 2: Zielgruppen – wen willst du erreichen?
Ganz ähnlich ist es mit den Menschen, die du erreichen möchtest. Denn die Leute kommen mit ihrem persönlichen Päckchen auf deine Site und möchten eine Lösung finden.
Holst du sie an der Stelle nicht ab, ist alles schon vorbei. Geschweige denn, dass du sie gezielt zu deinen Lösungen führen kannst.
Bei diesem Schritt führen viele Wege nach Rom.
Viele propagieren, dass man sich einen Lieblingskunden beschreibt. Wie alt er ist, was er gerne macht, welches Umfeld er hat, etc. Überlege dir, welche Personen welche Ziele haben oder worin ihr Entwicklungs- oder Änderungswunsch besteht.
Ein Beispiel:
Ein Unternehmer steht am Anfang und möchte ein Business aufbauen: Er sucht nach Unterstützung im Aufbau.
Ein anderer Unternehmer ist schon länger am Markt: Er sucht nach Unterstützung im strategischen Ausbau oder nach Transformations-Lösungen
Beide Unternehmer stellen daher ganz andere Ansprüche an eine Unternehmensberatung.
Jetzt kommt dieses Ding mit “spitz positionieren”: Also dich auf eine Teilgruppe zu spezialisieren, um diese passgenauer anzusprechen.
Da tun sich sehr viele sehr schwer mit. Auch ich habe mich super unwohl gefühlt, als mir geraten wurde, ich solle mich spitzer und klarer positionieren.
Mein Prozess war Folgender:
Ich habe es anders herum gemacht und zunächst die Gruppen aussortiert, für die ich eher nicht arbeiten möchte: Großkonzerne oder sehr esoterische Berufsfelder sind echt nicht meins.
Dann habe ich mir überlegt, ob ich nur noch Websites spezifisch für bestimmte Gruppen wie Frauen oder Ärzte bauen möchte: Das fand ich für mich zu langweilig, andere Kolleg:innen sehen das für sich anders – was alles fein ist!
Mein Weg ist dann dahin gegangen, dass ich vorrangig Website-Relaunches, also Erneuerungen umsetzen möchte. Klar kann ich auch Websites für Start-ups neu entwickeln, hindert mich ja keiner daran, aber in der Kommunikation auf meiner Site setze ich den Fokus mittlerweile viel stärker auf die Relaunches. Vor 25 Jahren, zu Beginn meiner Selbstständigkeit, hat sich diese Zielgruppe z. B. gar nicht angeboten für mich.
Seit dem ich den Fokus gesetzt habe und entsprechend umsetze, ist der Anteil meiner Neukunden in diesem Segment klar gestiegen. Meine Reputation als Relaunch-Expertin ist erhöht worden. Gleichzeitig kann ich die Bedürfnisse der Stammkunden aus meiner Anfangszeit exzellent bedienen.
Wie auch immer du es angehst: Werde dir klar darüber, wen du erreichen möchtest. Das ich-will-doch-alle-ansprechen-Gießkannenprinzip funktioniert auf einer Website einfach nicht: Weil sich dann keiner wirklich angesprochen fühlt.
Und das wollen wir doch alle: Das gute Gefühl, dass da jemand ist, der sich genau um mich kümmert, exakt die passende Lösung für mich hat, mich unterstützt.
Dieses gute Gefühl zu geben, das ist das Erfolgsrezept.
Schritt 3: Content gruppieren und priorisieren
Würdest du in deinem Unternehmen den Buchhalter dein Schaufenster gestalten lassen? Oder andersherum die Kreativlinge an die Budgetplanung setzen? Wohl eher nicht, denn es wäre Ressourcen-Verschwendung.
So ist es auch im Webdesign: Stelle zunächst Cluster zusammen unter der bestimmte Inhalte zusammengefasst werden. Leistungen zum Beispiel oder Produktgruppen oder alles was zu Firmeninformationen gehört. Denn jede dieser Content-Gruppen hat seine spezielle Aufgabe und besondere Ausprägung.
Je nachdem wie umfangreich die Site wird macht es Sinn, Informationen in verschiedenen Unterseiten zu unterteilen und zu strukturieren. Daraus ergibt sich zum einen die Navigationsstruktur und zum anderen die Struktur des Contents innerhalb einer einzelnen Seite.
Strukturiere deine Inhalte
Als dritten Schritt konzipierst du die inhaltliche Struktur. Hintergrund ist, dass deine Kunden möglichst schnell und intuitiv an die für sie relevanten Inhalte gelangen wollen.

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Wenn dir klar ist, welche Seiten zu welchem Bereich gehören, dann hast du schon fast die Struktur der Navigation fertig.
Allerdings solltest du in deinem Website-Konzept beachten, dass es nicht mehr als 7 Menüpunkte in der Navigation geben sollte. Im Webdesign haben sich 5 Punkte als optimal etabliert. Der Grund liegt darin, dass der Besucher nach Möglichkeit das ganze Spektrum erfassen können sollte. Aber mehr als 7 Menüpunkte schafft der Mensch nicht auf einen Blick.
Perspektivwechsel: Nutzerdenke
Versetze Dich in die Lage Deiner Website-Besucher: Würden sie diese Aufteilung der Navigation auch als sinnvoll empfinden? Verstehen sie, was inhaltlich hinter den Titeln der Menüpunkte zu erwarten ist?
Menüpunkte benennen
Menschen sind Gewohnheitstiere und ungeduldig dazu. Bezeichne deshalb Menüpunkte verständlich (z. B. Leistungen, Angebote, Über uns) und arbeite an dieser Stelle eher weniger mit fancy Titeln.
Je schneller die User erfassen, was für Content sie hinter einem Navigationspunkt erwartet, desto eher klicken sie.
Schritt 5: Seitenkonzept
Ein wichtiger Schritt in der Planung und meistens auch etwas aufwändigerer: Was erwartet der Besucher an welcher Stelle?
Wenn du an die Planung der einzelnen Seiten gehst, kannst du den Seiten kein 08/15-Schema überstülpen. Es kommt ganz darauf an, von wo du einen Nutzer abholst, wenn er die Seite anklickt und wohin du ihn führen möchtest. Eine Startseite, eine Unterseite oder eine Landingpage haben unterschiedliche Anforderungen.
Mache dir eine Skizze von jeder Seite und male darin Blöcke auf, die den Weg des Nutzers beschreiben:
- Mit welchem Wunsch kommt er auf die Seite? Was muss sofort klar sein?
- Welche Lösungsmöglichkeiten / Optionen hat er?
- Wie kannst Du das Vertrauen stärken?
- Willst Du auf Unterseiten weiterführen?
- Müssen Bedenken ausgeräumt werden?
- Sollen Detailinformationen gegeben werden?
- Soll gebucht werden / Kontakt aufgenommen werden?
Format und Design
Hast Du diese Seitenbereich definiert, kannst Du detaillierter werden. In welcher Form kommen die Inhalte am besten beim Nutzer an: Sind es Texte, Infografiken, Bilder, Videos? Versetzen sie in die richtige Stimmung? Machen sie Lust auf das Angebot?
Nach Möglichkeit sollte jeder Bereich eine Überschrift erhalten, damit die Gliederung schnell ersichtlich ist. Das ist zudem eine gute SEO-Maßnahme. Lasse genügend Raum um die einzelnen Bereiche oder hebe sie farblich ab: Damit ist optisch klar, was zu welchem Abschnitt gehört.
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Bilder und Grafiken sind eine feine Sache: Aber es ist eine Kunst, sie gezielt und so gekonnt einzusetzen, so dass sie den Inhalt unterstreichen. Wenn visuelle Elemente nicht auf dieses Konto einzahlen, dann bitte lasse sie weg. Sie kosten unnötige Ladezeit und nerven damit doppelt.
Handlungsaufforderungen (CTA = Call to action)
Sag dem Nutzer, war er tun soll, indem Du ihm CTA(-Buttons) anbietest. Es ist ungünstig, wenn Du zu viel Auswahl gibst: Eine klare Ansage ist perfekt – das ist ein bisschen wie bei Kindern…
Responsivität
Es ist zwar mittlerweile Standard, dass eine Website auf den unterschiedlichen Ausgabemedien ausgegeben werden können soll. Sogar für die Suchmaschinen ist das ein relevanter Faktor. Leider ist das aber noch lange nicht bei allen Website-Besitzern angekommen.
Egal, ob man nun Mobile First oder Desktop First entwickelt: Hinterher muss es überall stimmen. Und das will von vornherein in die Planung mit einbezogen sein.
Schritt 6: Positionen und Design von Elementen
Es gibt ein paar Website-Elemente, die Du nicht beliebig auf der Site „herumschubsen“ solltest. Kontaktmöglichkeiten, Links zum Impressum, Datenschutz, AGB haben sich im Footer einer Site etabliert.
Genauso sollte Dein Firmenname bzw. Logo mit einem Link zur Startseite hinterlegt und ganz oben zu finden sein.
Gib den Website-Elementen immer ein gleiches Design, so dass z. B. Buttons auch immer als Buttons erkennbar sind. Gerade mit gleichbleibenden Design-Elementen schaffst Du Übersichtlichkeit, damit der Website-Besucher möglichst wenig von Deinen Inhalten abgelenkt wird.
Zusammenfassung und Fazit
Eine vorausschauende Planung der Website-Struktur hilft Dir, die Site schneller und durchdachter umzusetzen. Gerade wenn Du noch am Anfang stehst merkst Du viel schneller, wo Du selbst mit Deinem Angebot noch unscharf bist.
Honorieren werden das die Besucher, die hoffentlich zu Kunden werden. Zudem checken Suchmaschinen viel eher, was Du auf Deiner Site anbietest: Und zeigen Deine Site öfter in den Suchergebnissen – das ist ziemlich sicher in Deinem Sinne.
Es gibt ja doch einige Dinge zu bedenken, wenn man einen Internetauftritt plant. Sehr gerne stehe ich Dir helfend zur Seite, werfe meine ganze Erfahrung in den Entwicklungstopf und plane zusammen mit Dir Deine Website.

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